Der Name
Was Emvula bedeutet, kann ich nicht genau sagen. Im Netz sind ein paar Übersetzungen und Erklärungen zu finden. Auf Zulu kann es z. B. “Regen” bedeuten. Es gibt aber sehr viele Dialekte. Nur so viel ist sicher: Es geht um Afrika. Es geht um meine Kindheit. Es geht darum, dass ich positive Erinnerungen mit dem Wort verbinde.
Ich bin als Junge zunächst im Saarland, dann ab der Einschulung in Wuppertal aufgewachsen. Mein Vater nahm damals den Job als Direktor der Vereinigten Evangelischen Mission (VEM) an, daher der Umzug aus dem Saarland. In meiner Kindheit hatte ich größtenteils afrikanische Freunde. Kinder von Menschen, die in irgendeiner Form mit der VEM verbunden waren bzw. für und mit diese(r) gearbeitet haben. Emvula war der Familienname meiner besten Kindheitsfreunde aus Namibia in Wuppertal: Gabriel, Obed und Siegfried (Name meines ersten Bootes).
Leider habe ich den Kontakt zu ihnen verloren, als diese nach einigen Jahren wieder den Weg in ihre Heimat Namibia antraten. Dies war ein Einschnitt, denn ich hatte viel mit ihnen erlebt und eine prägende Zeit meiner Kindheit mit ihnen verbracht. Ich erinnere mich daran, wie wir im Sommer Räuber und Gendarm spielten. Jeden Tag waren wir draußen. Tischtennis, Fußball, Tennis, Kickern, Basketball, Wrestlen. Wir konnten uns in der Natur auf der Wuppertaler Hardt und in den Räumlichkeiten der VEM, ökonomischen Werkstatt und kirchlichen Hochschule austoben.
Nun trägt mein Segelboot, welches mich unbeschadet über den Atlantik bringen soll, dem ich mein Schicksal anvertrauen will, diesen Namen.
Technische Daten
Grundlegendes
Typ |
Bandholm 28 |
Werft |
Mariboat |
Konstrukteur |
Knud Olsen |
Material |
GFK/Polyester |
Bauweise |
massiv |
L. ü. a. |
8,6 m |
L. W. L |
7,2 m |
Breite |
2,8 m |
Tiefgang |
1,6 m |
Leergewicht |
3,6 t |
Ballast |
1,6 t (Bleikiel) |
Segelfläche |
35 m² |
Baujahr |
|
Anschaffung |
10/2017 |
Cockpit und Deck
Wasserablauf |
selbstlenzend |
Kompass |
Steuer- und Backbord, inkl. Beleuchtung |
Steuerung |
Pinne |
Selbststeuerung |
Windpilot Pacific Light |
Winschen |
4 |
Kajüte
Bilge(n) |
Vorschiff & Mittschiffs |
Kojen |
6 (1 Hundekoje, 3 im Salon, 2 im Vorschiff - theoretisch!) |
Kocher |
Alkohol, keine Kardanik |
Wasser |
140 l Tank im Vorschiff |
Rigg und Besegelung
Typ |
15/16 Partialrigg |
Masttrim |
Backstagen und Running Backstays |
Mastlänge |
12 m |
Baumlänge |
3,6 m |
Vorsegelart |
Stagreiter |
Genua |
25 m² (VL 9,5 m) |
Fock |
15 m² (VL 9,5 m / UL 3,5 m / AL 8,8 m) |
Kreuzfock/Solent |
13 m² |
Klüver/Sturmfock |
5 m² |
Großsegel |
16 m² (VL 10,6 m / UL 3 m / AL 11 m), 2 Reffreihen |
Großsegel Backup |
2 Reffreihen, von einer Bandholm 27 |
Trysegel |
5,5 m² (VL 4,30 m / UL 2,1 m / AL 4,9 m) |
Motor
Marke |
Volvo Penta |
Typ |
MD11C |
Baujahr |
unbekannt |
Stärke |
23 PS |
Antrieb |
Saildrive |
Tank |
40 l Niro Diesel |
Elektrik
Batterien |
2 x 120 Ah (AGM) parallel geschaltet |
Laden |
Solar, Lichtmaschine, Landanschluss |
Solarpanel |
180 Wp (am Geräteträger Cockpit achtern) |
Ladecontroller |
MPPT |
Kühlschrank |
Camping-Kühlbox mit 12V- und 220V-Anschluss |
Anker
Typen |
1 x Bruce 12 kg, 1 x Plattenanker 9 kg |
Kette |
60 m Länge, 8 mm Stärke |
Ankerkasten |
mit Luke, selbstlenzend |
Ankerwinde |
manuell |
Sicherheitsausrüstung
Tracking, Kommunikation & Offshore-Wetter |
Satelliten-Messenger (Iridium-Netzwerk) |
Notruf (SOS) |
Funkgerät (DSC), Satelliten-Messenger, EPIRB (Cospas Sarsat, mit GPS) |
Kollision |
AIS (im Funkgerät integriert) |
Überbordgehen |
Strecktau durchgehend/beidseitig, Lifebelt, automatische Rettungsweste |
Wassereinbruch/Leck |
Weinkorken, Holzpfropfen, Schirm, Leak Hero |
Wasserablass |
manuelle Bilgepumpe im Cockpit und elektrische in Kajüte |
Schiff verlassen |
Offshore Rettungsinsel (4 Personen), Beiboot |
Feuer |
2 x 1 kg ABC-Feuerlöscher in Kajüte und 1 x 6 kg in Backskiste, Löschdecke (1,2 m x 1,8 m) |
Notsignale |
Nebelhorn, Leuchtfakeln |
Refit
Seit meinem Kauf von Emvula Anfang Herbst 2017 habe ich einiges an ihr gemacht bzw. machen müssen. Beispielsweise wollte ich ursprünglich das Teakdeck nur auffrischen (abschleifen, Fugen erneuern, Pfropfen ersetzen). Dabei hat sich leider herausgestellt, dass die Hälfte der gefühlt 1000 Schrauben verrostet sind und Wasser ziehen. Beim Versuch diese zu lösen, brachen sie größtenteils durch und waren nur mühevoll herauszubekommen. Ich entschied mich, sich vom ganzen Holz zu befreien um keinen (weiteren) feuchten Deckskern zu bekommen und auf Dauer Ruhe damit zu haben. Es war eine Arbeit, die man seinem schlimmsten Feind nicht wünscht und mich Wochen gekostet hat. Ich kann sagen: Verschraubte Teakdecks, nie wieder!
Diese Anekdote nur als ein kurzer Auszug dessen, was alles an Arbeit anstand. Vorerst muss hier eine Aufzählung der erledigten Arbeiten reichen, bevor ich ggf. in einzelnen Beiträgen dazu ins Detail gehe:
- Komplettrestauration des Decks
- Teakholz restlos entfernen
- alle Schrauben entfernen
- alle Beschläge und Reling entfernen
- Kleberreste entfernen
- Schleifen, schleifen, schleifen
- Löcher mit Epoxy schließen
- Epoxy vergießen
- Mehrmals Vorstreichen, mehrmals Streichen
- Beschläge und Reling wieder anbringen
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